Der erste Blog
Es ist der Beginn einer langen, undurchsichtigen Reise in die Geschichte, der hierzulande recht unbekannten Fischarten. Meine Reise beginnt hier mit dem Titelträger dieser Website – Yaoshania Pachychilus – auch bekannt unter dem Namen Pandaschmerle.
Es war die Schönheit der Jungtiere, die mich vor anderthalb Jahren in den Bann gezogen hat. Ich war gerade fertig mein erstes Aquarium einzurichten und war noch auf der Suche nach passenden Fischen. Meine Freundin hat sich unbedingt Antennenwelse gewünscht, also war eigentlich klar, dass ich nur noch Fische für den mittleren und oberen Bereich suche.
Als ich dann mal bei meinem Fachhändler war, um nach passenden Fischen zu gucken, sah ich in einem fast leeren Becken ein blitzschnelles weißes Leuchten. Meine Neugier war geweckt, also schaute ich genauer hinein und ich erblickte einen kleinen, wunderschön schwarz, weiß gestreiften Fisch. Ich war sofort völlig fasziniert und in Gedanken gar nicht mehr bei meiner ursprünglichen Suche. Ich fragte direkt den Händler, was das für ein Fisch sei und er erzählte mir, dass dies die einzige Pandaschmerle sei, die den Transport zu ihm geschafft habe. Es war nicht einfach ihn zu überzeugen, aber schlussendlich hat er mir die kleine Schmerle verkauft.
Dies war die Geburtsstunde meines Interesses für diese Fischart. Natürlich habe ich zu Hause direkt versucht so viel wie möglich über diese Art herauszufinden, sofern man aber versucht im Internet detailliertere Informationen über Pandaschmerlen oder auch allgemein über Schmerlen zu erhalten, so ist man schnell ernüchtert bei der Recherche.
Grundidee dieses Blogs
An den Ergebnissen der Internetrecherche hat sich übrigens bis heute kaum etwas verändert.
Im Gegenteil, aufgrund der geringen Verfügbarkeit dieser Art, scheint Sie fast schon in Vergessenheit zu geraten.
Aber schauen Sie sich diese bezaubernden Wesen doch an, da kann man doch gar zulassen, dass diese Art in Vergessenheit gerät oder?
Daher verfolge ich mit diesem Blog gleich mehrere Ziele:
Einerseits möchte ich selbst erste Erfahrungen mit dem “bloggen” sammeln und dem Erstellen einer eigenen Website.
Andererseits möchte ich versuchen meinen Beitrag zum Erhalt dieser wundervollen Spezies zu leisten, denn es wäre Schade, wenn es irgendwann gar keine Schmerlen mehr in heimischen Aquarien geben würde.
Mir ist bewusst, dass ich nicht die nötigen Fachkenntnisse besitze, diese Arten wissenschaftlich genauer zu ergründen, allerdings erhoffe ich mir durch meine Recherchen für diesen Blog doch ein paar mehr Informationen zusammentragen zu können.
Denn es ist fraglich, wie lange es uns noch möglich sein wird, Schmerlen in der freien Natur beobachten zu dürfen. Zumindest die asiatischen Gattungen, denn diese kommen vorwiegend aus Südchina. Und China ist nicht gerade für den besten Umweltschutz bekannt. Neben den sowieso schon großen Belastungen in China durch Abwasser und Abgase der Industrie und der Bevölkerung, kommen auch die Auswirkungen des Klimawandels immer mehr zum Tragen. Hohe Wassertemperaturen und lange Dürreperioden bedrohen den natürlichen Lebensraum dieser seltenen Spezies.
Mehr Glück als Verstand?
Es gibt noch einen weiteren Aspekt, der mich zum Start von diesem Blog bewegt hat.
Nachdem ich nun meine eine, kleine Pandaschmerle in meinem Aquarium hatte, war mir schnell klar; so kann es nicht bleiben. Überall kann man über das ausgeprägte Sozialverhalten von Pandaschmerlen lesen. So ganz allein hätte Sie also wahrscheinlich ein trostloses Leben gehabt, das konnte ich nicht zulassen und außerdem wollte ich sowieso mehr von diesen schönen Wesen.
Also habe ich wochenlang, monatelang telefoniert und mich auf Wartelisten setzen lassen, um schlussendlich noch vier weitere Pandaschmerlen bekommen zu können. Es war wirklich ein immenser Aufwand und inzwischen war fast ein halbes Jahr vergangen, meine einzelne Pandaschmerle war also schon viel größer, als die neuen Jungtiere. Doch dies war nie ein Problem, es dauerte ein paar Wochen und Sie waren schon nicht mehr zu trennen.
Ich war glücklich mit meinen fünf Schmerlen und habe nichts weiter erwartet. Es blieb auch eine ganze Weile ruhig, bis zum Sommer diesen Jahres. An einem Samstagvormittag saß ich mal wieder gemütlich vor meinem Aquarium, bis ich plötzlich aus dem Augenwinkel ein weißes Leuchten wahrgenommen habe. Es war nur für einen Moment, doch ich wollte wissen, was ich da gesehen habe. Ich habe eine Weile warten müssen, doch dann traf es mich, wie ein Schlag. Ich musste dreimal hinschauen, bis ich mir sicher war:
Das ist ein Schmerlen-Baby!
Sofort versuchte ich im Internet irgendwelche Informationen über Zuchterfolge oder über die Pflege des Nachwuchs herauszufinden, doch es gab erneut nicht viel, dass mir weiterhelfen konnte. Vor mehreren Jahren gab es wohl mal einen umfangreichen Zuchtversuch mit zwölf Teilnehmern. Die Ergebnisse dort sind sehr ernüchternd, viele haben nach wenigen Monaten bereits aufgehört neue Beiträge zu veröffentlichen, von Nachwuchs dort, kaum eine Spur.
Weitere Planung und Projekte
Seit meinem ersten Schmerlen Nachwuchs sind nun bereits ein paar Monate vergangen, die Kleinen wachsen prächtig und werden inzwischen sogar schon richtig mutig. Nachdem ich anfangs nur etwas zwei kleine Schmerlen beobachten konnte, sind daraus inzwischen schon mehrere Duzend geworden. Ich hatte scheinbar wirklich riesiges Glück, in der Literatur wird immer nur von Zufällen und Einzelfällen gesprochen, wenn es um die Nachzucht der Pandaschmerlen geht.
Vielleicht war es wirklich nur Glück oder nur ein Zufall, es wäre allerdings eine Schande diese Chance verstreichen zu lassen. Es ist also mein Ziel den Versuch zu wagen und die Pandaschmerle zu züchten. Ich möchte es schaffen noch weiteren begeisterten Aquarianern die Möglichkeit zu geben diese Spezies in ihren eigenen Aquarien halten zu können und sich ebenfalls an dem tollen Charakter der Tiere erfreuen zu können.
Daher möchte ich diesen Blog auch dafür nutzen meine Entwicklung und Fortschritte bei meinem Vorhaben der Zucht festzuhalten und zu teilen, da es auch hierzu bislang nicht viele Informationen im Internet gibt.
Es stehen also große Veränderungen an. Insbesondere, weil ich in zwei Wochen in eine neue Wohnung umziehe, die Schmerlen ziehen natürlich mit. Sie bekommen aber auch ein neues Zuhause. Sie bekommen ihr eigenes, größeres Artbecken, angepasst auf ihre Bedingungen, zumindest so gut es in einem Aquarium möglich ist. Natürlich wird es für den Umzug einige Beiträge geben und auch der Aufbau des neuen Aquariums wird in einem oder mehreren Beiträgen ausführlich beschrieben. Es lohnt sich also diesen Blog weiter zu verfolgen.

